Wenn es um das Thema Fitness geht, gibt es wohl unzählige Meinungen da draußen. Jeder weiß etwas anderes, was du in Sachen Ernährung und Training unbedingt beachten musst. Und manchmal stehen mir bei Gesprächen darüber wirklich die Haare zu Berge.

Es ist natürlich richtig, dass es nicht den einen Weg gibt, der für Jeden gleichermaßen gut funktioniert. Die Grundprinzipien, nach denen Muskelaufbau und Fettabbau funktionieren, gelten für dich jedoch genauso wie für mich und Jeden anderen auch.

Und einige Annahmen, die zum Thema Fitness vorherrschen, sind auch schlicht und einfach völlig falsch. In diesem Artikel möchte ich dir deshalb gerne die hartnäckigsten Trainingsmythen vorstellen, und dir natürlich auch erklären, warum sie Schwachsinn sind.

Mythos Nummer 1: Fett in Muskeln umwandeln

„Ich trainiere, um damit mein Fett in Muskeln umzuwandeln…“ Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich diesen Satz im Laufe der Jahre schon gehört habe.

Und ebenso wenig weiß ich, woher dieser Schwachsinn überhaupt kommt und warum so Viele tatsächlich glauben, dass das möglich ist.

Fakt ist nämlich, dass du Fett nicht in Muskeln umwandeln kannst. Es funktioniert einfach nicht. Du kannst Fett abbauen und Muskeln aufbauen, aber niemals Fett in Muskeln verwandeln. Beide Prozesse funktionieren völlig unabhängig voneinander.

Das eine hat mit dem anderen nicht das Geringste zu tun. Dein Körper baut durch eine negative Energiebilanz Fett ab. Und durch regelmäßiges Training und eine ausreichende Zufuhr von Baustoffen (in Form von Proteinen – Mehr zum Thema Proteine zum Muskelaufbau) baut er Muskeln auf.

Mythos Nummer 2: Bauch weg Training

Mindestens genauso weit verbreitet ist die Annahme, dass man durch gezieltes Bauchmuskeltraining, wie zum Beispiel mit Situps und Crunches, einen flachen Bauch bekommen kann.

Auch wenn ein isoliertes Training deiner Bauchmuskeln durchaus ein sinnvoller Bestandteil deines Trainingsplans sein kann (nicht muss), bekommst du dadurch jedoch noch lange keinen flachen Bauch.

Die Muskeln werden dadurch, das richtige Training vorausgesetzt, nämlich größer. Dadurch kann es passieren, dass dein Bauch sogar ein wenig dicker anstatt flacher wird. Dieser Effekt ist zwar sicherlich nicht so groß, wie das in einigen Blogs zu lesen ist, du solltest dir dessen aber dennoch bewusst sein.

So oder so kannst du Bauchmuskelnübungen erst einmal vergessen, wenn es dir darum geht dein Bauchfett zu verbrennen. Um einen flachen Bauch zu bekommen, ist es nämlich notwendig, dass du deinen Körperfettanteil senkst. Und Übungen für den Bauch sind hierbei so ziemlich das Ineffektivste, was du tun kannst.

Mythos Nummer 3: Gezielte Fettverbrennung

Gehörst du auch zu denjenigen Personen, die eine bestimmte Übung machen um am entsprechenden Körperteil Fett zu verbrennen? Falls ja, vergiss es!

Ich habe keine Ahnung, woher der Irrglaube kommt, dass es möglich ist an einer bestimmten Stelle gezielt Fett abzubauen. Vermutlich ist es einfach ein Werbeslogan, den sich irgendwann mal jemand ausgedacht hat und der sich dann mit der Zeit verbreitet hat.

Auf jeden Fall ist es eine Tatsache, dass das absoluter Quatsch ist. So etwas wie gezielte Fettverbrennung gibt es nicht – egal mit welcher Übung und egal an welchem Körperteil.

Wenn du an einer bestimmten Stelle abnehmen willst, musst du deinen Körperfettanteil insgesamt senken. Du hast dabei aber keinerlei Einfluss darauf wo du wie schnell Fett verlierst.

Auch wenn du dir vielleicht wünschst, dass dein Bauch zuerst flacher werden soll, kann es sein, dass zunächst deine Arme und Beine dünner werden, und der Bauch erst mit der Zeit nachzieht.

Das ist völlig normal. Und auch wenn ich verstehe, dass dich das frustrieren kann, lässt es sich leider nicht ändern, schon gar nicht durch eine bestimmte Übung für ein bestimmtes Körperteil.

Mythos Nummer 4: Der Fettverbrennungspuls

Eine weiterer Mythos, der sich zwar auch hartnäckig hält, sich jedoch bei näherer Betrachtung als Irrtum entpuppt, ist der sogenannte Fettverbrennungspuls.

Als Fettverbrennungspuls wird ein Puls von etwas 110 bis 120 Schlägen pro Minute bezeichnet. Diesen Wert dürftest du üblicherweise bei moderatem Ausdauertraining erreichen.

Der Grund, warum diese Pulsfrequenz häufig als am effektivsten für den Fettabbau angesehen wird, ist die Tatsache, dass in diesem Bereich der prozentuale Anteil an Fett, das dein Körper zur Energiegewinnung während des Trainings verbrennt, am höchsten ist.

Allerdings wird dabei gerne außer Achte gelassen, dass du bei einer höheren Belastung und damit einem höheren Puls insgesamt mehr Kalorien und auch absolut gerechnet mehr Fett verbrennst.

Auch wenn dein Körper also bei steigender Belastung vermehrt Kohlenhydrate zur Energiegewinnung nutzt, verbrauchst du im Fettverbrennungspulsbereich insgesamt weniger Fett und weniger Kalorien als bei einem intensiverem Workout.

Somit gibt es den sogenannten Fettverbrennungspuls zwar zumindest in der Theorie, in der Praxis erweist er sich jedoch als absolut unbrauchbar. Oder macht es für dich Sinn, dass du mehr Fett verbrennst, indem du dich weniger anstrengst? Für mich jedenfalls nicht.

Mythos Nummer 5: Ausdauertraining ist Pflicht

Ich muss dir gestehen, dass ich Ausdauertraining überhaupt nicht leiden kann. Es gibt für mich kaum etwas Schlimmeres, als monotone Laufrunden durch den Wald zu drehen oder mich auf einem Crosstrainer zu quälen.

Vielleicht geht es dir ja genauso. Vielleicht ziehst du es aber trotzdem durch, weil du abnehmen willst und der Meinung bist, dass Ausdauertraining deshalb Pflicht für dich ist.

Die gute Nachricht für dich ist, dass auch das ein kompletter Mythos ist. Du brauchst kein Cardiotraining um abzunehmen. Streng genommen kannst du auch völlig ohne Sport abnehmen.

Alles was du dafür tun musst, ist eine negative Energiebilanz einzuhalten, also weniger Kalorien aufnehmen als du verbrauchst. Und das wird dir am Effektivsten über deine Ernährung gelingen.

Ich will damit nicht sagen, dass du auf keinen Fall Sport treiben solltest. Sofern du körperlich dazu in der Lage bist, hat dieser natürlich zahlreiche positive Auswirkungen auf deine Gesundheit.

Allerdings sollte deine erste Priorität ein vernünftiger Ernährungsplan zum Abnehmen sein. Und bevor du dich mit Ausdauertraining befasst solltest du dich zunächst auf Krafttraining konzentrieren.

Und nur wenn du dann noch Zeit und Lust hast, kannst du noch Joggen oder ähnliches dafür nutzen noch ein paar zusätzliche Kalorien zu verbrennen und deine Ausdauer zu verbessern. Und wenn nicht, wirst du auch ohne Fortschritte machen.

Fazit – nur das richtige Training bringt dich zum Ziel

Wenn du mit deinem Training Fortschritte erzielen möchtest, ist es wichtig, dass du weißt was funktioniert und was nicht. Die 5 Trainingsmythen aus diesem Artikel bringen dich definitiv nichts an dein Ziel.

Richtig trainieren bedeutet zunächst, dass du die Grundlagen beim Krattraining kennen und anwenden musst. Ein wirkungsvolles Workout muss weder kompliziert sein, noch musst du dich jeden Tag stundenlang dafür abmühen.

Mit den richtigen Muskelaufbau Übungen, natürlich in Kombination mit der passenden Ernährung, wirst du Erfolg haben. Du musst es nur wollen und auch durchziehen. Denn über Nacht wird sich dein Körper nunmal nicht verändern.

Alles Gute

Coach Olli

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